What’s app? Face or book?

„Halloooo! Abendessen!“ — Mein Aufruf verhallt erneut ohne Resonanz. Ich komme, abgekämpft von der Arbeit, nach Hause und nichts ist vorbereitet…. Ich bekomme eine Fernbegrüßung: “Komme gleich runter, Mami. Mach nur noch schnell was fertig!“ Jipieh! Da geht mir schon mal die Galle hoch. Ich weiß genau, dass in der letzten Stunde eifriger Austausch mit den Freunden über Facebook oder What’s app erfolgte.

Letzteres steigt neuerdings in der Nutzergunst gegenüber Facebook. Welchen Dienst wir nutzen, bestimmt die Mehrheit der Gruppe. Wo unsere Freunde sind, sind wir auch. Aber wer oder was steckt dahinter? Genau weiß man das nicht… Werden Dienste dieser Art verkauft, ändern die neuen Besitzer rasch die AGBs. Es wird nach neuen Regeln gespielt…

Mir wäre es deutlich lieber, wenn die Nasen meiner Kinder mehr auf Bücher gerichtet wären, statt auf Monitore aller Art. Ok, ein Buch ist nicht interaktiv. – Dafür bleiben etwaige Schauerfiguren aber zwischen den Buchdeckeln kleben und klingeln nicht plötzlich an der Haustüre, um Angst und Schrecken zu verbreiten (Stichwort Cybermobbing). Immerhin kennen sich unsere Kids mit dem Medium Computer eindeutig besser aus. – Meine schlagen mich um Längen….

Aber ich wappne mich! Ich war bei verschiedenen Veranstaltungen, die über „Social Media“ und die Gefahren der Internetnutzung Aufklärung versprachen.

Daher ein Tipp an alle im Schulleben engagierte Eltern: „Klicksalat“ ist ein sehr gut aufgebauter Vortrag zu diesem Thema. Den Kindern werden vormittags interaktiv die Do’s and Dont’s im Internet nahe gebracht. Den Eltern abends die Augen geöffnet, dass bei unseren aufgeweckten Jugendlichen eine Absicherung mittels bloßer Schutzprogramme nicht unbedingt ausreicht.
Kein Verbot der Welt hält unsere Lieben von Tastatur und Medium fern…. Dann gehen sie halt zu Freunden oder umgehen mit deren Hilfe unsere neuen Passwörter. Diese Erkenntnis war ein spitzer Stachel im Gemüt manchem IT-versiertem Vaters….
Fazit daraus war für mich: Einzig der Weg der Kommunikation und die vernünftige Regulierung der Nutzungszeiten hält das Stimmungsbarometer in der Familie oben und führt zu einem akzeptablen Umgang mit dem Medium.

Fragen Sie ihr Kind, ob Sie ihm mal über die Schulter gucken dürfen. Um ungefähr zu wissen, womit sie sich gerade beschäftigen. Checken Sie mal gemeinsam, was alles von Ihrem Kind zu sehen und zu lesen ist. Unter Umständen werden alle großen Augen machen!!
Wir Eltern haben hier Aufklärungspflicht zu leisten! Wir sollten wissen, von welchen Seiten Musik oder Filme downgeloadet werden, um rechtzeitig unser Veto einlegen. Zum einen, um uns Geld, zum anderen, um dem Kind Strafe oder Scham zu ersparen. Teilen Sie Ihr Wissen mit den Kindern – ohne Vorwurf. Nach der Zustimmung der Gesetzesvorlage zur Bestandsdatenauskunft sind wir noch gläserner geworden… Aber gegen manches aus der Social Media Welt kann man sich noch wehren!
Machen Sie sich und Ihr Kind schlau, wie man sich sicherer im Netz bewegt!

Ein gut erreichbarer Ort, um sich und die Jugendlichen in Sachen Internetnutzung fit zu machen ist das Café Netzwerk in München. Es werden Elterninfoabende angeboten, die eine gewisse Medien-Kompetenz verschaffen. Daneben koordiniert man dort für Kinder und Jugendliche den Computerführerschein „comp@ss“. Meines Erachtens, eine sehr sinnvolle Art der Vertiefung von Computerkenntnissen. Bei unserer Schule stieß dieses Angebot übrigens auf reges Interesse.
Im Informationsdschungel zu diesem Thema sind das JIZ (Jugendinformationszentrum), die Stadtbibliotheken und das Café Netzwerk bezahlbare, verlässliche und kompetente Anlaufstellen.

Famuki
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