Bye-bye, Nashornkuh Nandi!

Bye-bye, Nandi! – hieß es gestern für die 19-jährige Spitzmaulnashornkuh Nandi, die auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) an den Twycross Zoo (GB) abgebeben wurde, der damit in Bezug auf die Haltung von Spitzmaulnashörnern Neuland betritt. Nandi ist wohlbehalten heute am frühen Nachmittag im neuen Zoo angekommen und wird die ersten Tage der Eingewöhnungszeit durch einen ihr vertrauten Leipziger Tierpfleger begleitet. Mit Nandi soll in Twycross eine neue Zuchtgruppe für die vom Aussterben bedrohten Östlichen Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis michaeli) aufgebaut werden. Grundsätzlich gehen die Bemühungen seitens des EEP dahin, die Haltungen dieser Nashornart in europäischen Zoos weiter für eine selbsterhaltende Zoopopulation zu entwickeln. „Wir unterstützen natürlich das Ansinnen des EEPs und hoffen, dass sich perspektivisch ein Zuchterfolg einstellen wird. Jede Nachzucht ist bedeutsam im Kampf gegen die Ausrottung dieser Dickhäuter“, erklärt Zoodirektor Jörg Junhold. Nashornkuh Nandi sorgte im Jahr 2013 das letzte Mal für Nachwuchs (Samia). Da sich seitdem zwischen ihr und dem Bullen Ndugu keine Harmonie und infolgedessen bei der Nashornkuh auch keine Trächtigkeit einstellte, wurde in Abstimmung mit dem EEP die Abgabe entschieden. Ihre Tochter Samia lebt seit vier Jahren im Zoo von Osaka und soll ebenfalls für Nachkommen sorgen. Aktuell bewohnen der Bulle Ndugu (23), die beiden Kühe Saba (28) und Sarafine (19) und der Jungbulle Sudan (1), der sich bestens entwickelt, die Kiwara-Kopje.    

Erster Geburtstag für Makeni und Youma: Im März letzten Jahres gab es regen Nachwuchs bei den hochbedrohten Westafrikanischen Schimpansen in Pongoland. Zunächst brachte Schimpansenweibchen Natascha (38) ihren Sohn Makeni zur Welt und nur eine Woche später Corry (42) ihre Tochter Youma. „Nachzuchten bei Menschenaffen sind mit Blick auf ihren Gefährdungsstatus immer ein Grund zur Freude, vor allem wenn sich diese so gut entwickeln und mobil auf der Anlage unterwegs sind“, freut sich Zoodirektor Prof. Jörg Junhold über die aktuelle Situation. Als Folge von Brandrohdungen, Bushmeat-Handel und Wilderei haben sich die Bestandszahlen bei den Westafrikanischen Schimpansen in den vergangenen Jahrzehnten stark dezimiert. Erst im Jahr 2016 stufte die IUCN den Bedrohungsstatus bei dieser Menschenaffenart auf vom Aussterben bedroht hoch, was den Schutz dieser Primaten noch dringlicher macht. Mit global vernetzten Artenschutzprogrammen wird versucht, der Entwicklung entgegenzuwirken. Der Zoo Leipzig unterstützt unter anderem seit dem Jahr 2001 die Wild Chimpanzee Foundation an der Elfenbeinküste in Afrika. Die Stiftung zum Schutz wildlebender Schimpansen leistet Aufklärungsarbeit in drei westafrikanischen Ländern und hat zwei neue Nationalparks initiiert. Ziel ist es, Waldgebiete, in denen große Schimpansenpopulationen leben, unter Schutz zu stellen, um den Lebensraum zu erhalten.    

Der Zoo Leipzig stellt im Mai (1.5. bis 5.05.2019) seine Entdeckertage ganz in das Zeichen der Affen. Ganztägige Aktionen wie Fütterungen, Sonderkommentierungen in und an den Gehegen, Bastel- und Mitmachaktionen, Tierpflegergespräche sowie umfangreiche Angebote zur Wissensvermittlung an Informationsständen stehen auf dem Programm.    

Foto: Zoo Leipzig

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