Intensive Anstrengungen im Elefantentempel

Eine Woche ist vergangen, seit Hoa am vergangenen Freitag ihren Nachwuchs in einer schnellen, komplikationslosen Geburt zur Welt gebracht hat. Seither wird im Elefantentempel Ganesha Mandir rund um die Uhr gearbeitet, damit Hoa und das Jungtier eine Bindung entwickeln. Nach zwei gescheiterten Aufzuchten steht die 33-Jährige unter besonderer Beobachtung und wird intensiv betreut, so dass sie langsam lernen kann, mit dem Jungtier umzugehen. Bisher ist es gelungen, den Nachwuchs bei seiner Mutter trinken zu lassen. Die Entwicklungen in der ersten Woche sind durchwachsen und waren mit guten, aber auch weniger guten Phasen versehen. Uns war bewusst, dass es nach den letzten Erfahrungen mit Hoa ein komplizierter Prozess werden würde. Jeden Tag, an dem das Jungtier bei Hoa trinken kann, lernt sie und lernt die Herde dazu“, schätzt Seniorkurator Gerd Nötzold ein. „Es ist eine extrem intensive Arbeit, die das ganze Team vor Ort leistet und so behutsam den Prozess vorantreibt.“ Um der Elefantenkuh Entlastung zu bringen, wurde aus Strohballen eine Art Kinderzimmer für den Jungbullen geschaffen, in dem er zwischenzeitlich von den Pflegern betreut wird, aber Sichtkontakt zu Hoa und den beiden Elefantenkühen Don Chung und Rani hat, denen möglicherweise eine entscheidende Rolle als Tanten zukommen wird. Der nächste Schritt auf dem anspruchsvollen Weg wird die Zusammengewöhnung des Jungtieres mit den anderen Elefantenkühen sein, die bei der Betreuung unterstützen könnten. „Die wertvolle Muttermilch kann und muss Hoa dem Jungtier aber weiterhin gewähren, damit die Aufzucht gelingen kann“, betont Gerd Nötzold.

Die vergangenen sieben Tage zeigen, wie viel Hoa in den vergangenen Jahren gelernt hat. Intensives Training und die monatelange Vorbereitung auf die Geburt haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die erste Woche erfolgreich gelaufen ist. „Asiatische Elefanten sind stark bedroht und wir haben mit Hoas Nachwuchs die Chance, uns für den Erhalt der Art stark zu machen. Sie ist nicht zuletzt unter genetischen Gesichtspunkten wertvoll für die europäische Population. Auch für Hoa selbst und die Gruppe mit der neunjährigen Rani, die perspektivisch auch züchten kann, setzen wir wichtige Lernimpulse für das Erlernen sozialer Rollen im Herdenverbund“, erklärt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold die Zuchtbemühungen. „Die erste Woche zeigt uns, dass wir den eingeschlagenen Weg nur in sehr kleinen Schritten gehen können und nicht abschätzen können, ob er erfolgreich sein wird.“

 

Der Elefantentempel Ganesha Mandir ist weiter geschlossen. Wir bitten um Verständnis, dass gegenwärtig keine Film- und Fotoaufnahmen möglich sind.

Foto: Zoo Leipzig

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